Affenhitze Teil II:

Also, wo soll das bitte schön noch hinführen?
Gestern Abend um 19:00 Uhr in Duisburg: 30 Grad Celsius und keine Abkühlung in Sicht.
Ein paar einsame Wölkchen am Himmel, die sich hin und wieder mutig vor die Sonne warfen, um dem
ambitionierten Läufer ein wenig Kernschatten zu spenden. Was also tun bei dem Wetter?
Aqua-Jogging ist doch nicht so meins...

Als schlauer Fuchs dachte ich mir gestern: Tempodauerlauf bei 30 Grad? Ne, lass mal.
Da brauchst Du unterwegs ein Sauerstoffgerät.
Intervalle? 1000m oder womöglich noch längere? Kommt auch nicht in Frage. Da legst Du Dich nach dem ersten Intervall ins Gras.
Also entschloss ich mich zu kurzen 400m Intervallen auf der hiesigen Bezirkssportanlage neben der Regattabahn.
Die Distanz erschien mir genau richtig.
Schnell laufen, aber nicht so lange, dass man der hohen Temperatur Tribut zollen muss. Dachte ich.

Lockeres Einlaufen, einmal die Regatta rauf und wieder bis zur BSA runter. Erst mal schauen, ob was los ist.
Wenn dort ein Fußballspiel stattfindet, empfiehlt es sich nicht unbedingt, wie ein Bescheuerter um den Platz zu pesen und von dicken Nichtläufern am Rande des Spielfeldes begafft zu werden.
Die Fußballspieler rennen ja wenigstens noch. Im weitesten Sinn.
Für mehr als für 20-30m Kurzsprint ist ja auch in der Regel keine Luft vorhanden.
Es mag natürlich die eine oder andere Liga geben, wo das anders ist...
Nichts los, außer einer langsam um den Platz joggenden Person, gähnende Leere.
Zudem lag die Anlage auch noch im Schatten der angrenzenden Bäume. Beste Voraussetzungen also.

Lauf-ABC, ein wenig Training für meine steifen Hüften, 3 Steigerungen (nach denen ich eigentlich schon fertig war).
Schon ging es los auf die erste Runde. Ich dachte so an 80 Sekunden pro Runde. Immerhin habe ich schon mehrere Monate kein Bahntraining mehr gemacht und da muss man es ja nicht übertreiben.
Der Wille alleine, sich auf die stumpfe Bahn zu stellen, ergibt einen Zeitbonus von mehreren Sekunden pro Runde.
So zu mindestens meine eigene Rechnung, deren Formel sich allerdings aus meiner Faulheit ergibt.

77 Sekunden. Woah!
Gefühlt nahm die Runde kein Ende. Das waren doch mindestens 600m. Irgendwer hat die Runde vergrößert, das Spielfeld in die Länge gezogen.
Das wöchentliche Walzen der Aschenbahn hat diese doch sicherlich in all den Jahren nach außen hin gewalzt.
Ganz eben natürlich, so dass man es nicht merkt. Anders kann ich mir mein Hecheln nach gerade mal 250m nicht erklären.
Die Oberschenkel machten in etwa den Eindruck von ausgeleierten Haargummis.
Erst mal ordentlich erholen. Innerlich strich ich die angedachten 10 Wiederholungen schon auf 4 runter.
Bei dem Wetter, Du bist doch echt bescheuert...
Dabei war eigentlich alles gut. 77 Sekunden war doch voll Ok.
Aber es war so schrecklich anstrengend. Ist ja auch keiner dabei gewesen, dem man hätte hinterherlaufen können.
Es macht die Sache doch etwas einfacher, wenn man einen Hasen hat.
200m Gehpause, übergehend in leichtes Traben. Puls wieder runter auf 120.
Nächste Runde, 78 Sekunden. Ah, dachte ich! Jetzt geht es Bergab. Naja, hast Dir ja auch 80 Sekunden vorgenommen.
Nichts desto trotz lief die dritte Runde wieder in 77 Sekunden. Erstaunlich.
Das sollte noch genau bis zum siebten Intervall so bleiben, danach entschloss ich mich dann doch aufzuhören.
Obwohl ich den letzten Intervall des Tages auch in 77 Sek. gelaufen war, war die Kraft in den Beinen doch ziemlich mau und die Motivation eher gegen Null gesunken.

So what... 7 Intervalle ist besser als nichts. So. Genug rumgeschrieben...

Bei der Affenhitze ist nicht wirklich gut zu laufen.
Gut, dass ich auch gerne Rad fahre, so ist die Hitze einigermaßen auszuhalten.
Letze Woche Freitag 50Km und Vorgestern 60km.
Die letzte Runde am Montag immerhin mit einem overall Schnitt von knappen 32km/h.

Gestern Pause, heute mal schauen... bin mir noch nicht sicher, was das Wetter so hergibt.

We will see...

Training am Sonntag: 22km langsamer Dauerlauf in unerträglicher Hitze.
War nicht schön.
Hoffentlich habe ich nicht in der ganzen Vorbereitung zum Marathon so eine Hitze.
Ich werde mir den Wüstenmarathon -den ich irgendwann mal machen möchte, vermutlich wenn ich in Rente gehe (sofern es noch Rente gibt)- noch mal gut überlegen...ist eindeutig zu warmes Wetter dort ;)

Von Bremsen und Mücken und sonstigem...

Die letzten zwei Tage hat mich ein dezenter, ca. 15cm großer Biss oder Stich am hinteren Oberschenkel beschäftigt.
Hölle! Hat das gejuckt.
Ich tippe mal auf eine Bremse. Muss wohl bei den Intervallen am Dienstag passiert sein.
Pferde habe ich auf dem Rundweg um die Sechsseenplatte durchaus schon gesehen.
Der Biss muss sogar durch den Tight gegangen sein, unfassbar. Freche Biester.
Was bilden die sich ein....?!
Gestern hatte ich eine Schwellung von der Größe einer Kniescheibe am Oberschenkel.
Ich hatte schon gar nicht mehr die Hoffnung darauf, dass es mit dem allseits bekannten Gel zur Behandlung von Mückenstichen usw. besser werden würde.
Ist es aber :) Gut so. Reicht auch.

Sportlich gesehen habe ich gestern einen Tempodauerlauf gemacht. Meine übliche Hausrunde von 13,3 Km, davon 8 Km in 4:09er Schnitt.
Eigentlich wollte ich erstens langsamer Laufen und zweitens länger Tempo machen.
Aber erstens kommt es immer anders als man zweitens will...(5 Euro ins Phrasenschwein).
Als Ausrede muss halt die doch deutlich gestiegene Temperatur herhalten ;)

Das Training zieht wieder an.
Zwar wurden gestern aus den geplanten 4x 2000m nur 3x 2000m, aber immerhin...
2 Kilometer einlaufen, kurz vor der 2 Kilometer Markierung noch mal ein wenig gedehnt und die Schuhe fest zugeschnürt, los ging es.
2000m Intervall und 1000m Trabpause, nach dem zweiten Intervall wusste ich schon, dass es nicht für einen vierten reichen würde, es war Fett anstrengend.
Die 15Km Runde an der Sechsseen-Platte ist m.E. recht anspruchsvoll.
Bedingt durch den Regen der letzten Tage und Wochen gibt es sehr viele matschige Stellen und Pfützen, wo ich zum einen keinen Halt finde, bzw. wo ich springender Weise oder im Zickzack Kurs meinen Rhythmus verliere und es viel Kraft kostet, wieder in den richtigen Lauf zu kommen. So kommen dann auch unterschiedliche Zeiten während der Intervall-Kilometer zustande. Die reichten gestern von 3:37min. bis 3:49min. pro Kilometer.
Kleine Überquerungen in Form von Autobahnbrücken, sowie scharfe 120 Grad Kurven tun ihr übriges, um meinen knapp 90 Kilo schweren Körper das Mehr an Geschwindigkeit zu verwehren.
Schwül war es gestern auch noch. Und nicht zu knapp.
Sind das jetzt eigentlich alles Ausreden, weil ich eigentlich schneller laufen wollte???
Ne ne, ich war nach den letzten 5 Kilometern Auslaufen schon recht zufrieden mit mir.

Unterwegs überholte ich noch eine kleine Mannschaft, welche eine Fackel trug. Testlauf für den heute stattfindenden Fackellauf.
Dieser Lauf sei ein Vorbote für den im August stattfindenden CitiRUN in Duisburg, so erklärte mir die kleine Mannschaft hinterher die Fackel. Schöne Sache, wie ich finde.
Schade nur, dass das Event noch nicht mal auf der Homepage des Veranstalters zu finden ist.

Letzten Sonntag habe ich es, trotz frühmorgendlicher Orientierungslosigkeit aufgrund des vorabendlichen Motorjesus Konzerts, noch auf beachtliche 21,2 Km gebracht ;)
Wird langsam wieder...
Immerhin das zweite Mal innerhalb von 3 Wochen eine Strecke über 20 Km.
Kommendes Wochenende sollte die 25 Kilometer Marke mal wieder geknackt werden.
In dieser Woche ist noch ein Tempo-Dauerlauf und eine Intervall-Einheit geplant.
Damit habe ich ja glücklicherweise nicht so viele Probleme, wie mit den langen Einheiten.

Meld' mich wieder.

Neues Ziel: Baldeneysee Marathon.

Ist doch immer wieder besser, wenn man ein Ziel vor Augen hat.
Ohne läuft's einfach nicht.
Nicht rund, nicht ergiebig, alles läuft nur so nebenbei...

Also wieder ein neues Ziel gesteckt. Nach meiner eigentlichen Aussage, dieses Jahr keinen Marathon laufen zu wollen, hab ich mich nun anders entschieden.
Eigentlich nur des strukturierten Trainings wegen.
Damit die Woche vom Trainingsinhalt her wieder einen Sinn ergibt.
Immerhin bin ich vor zwei Wochen schon mal wieder über die Halbmarathon Distanz hinausgekommen. 22,5 Km. War fürchterlich anstrengend.
Derzeit sind doch nur 5-8 Km Läufe angesagt. Die dafür aber im 4 Minuten Tempo. Mindestens ;)

Nach dem kommenden Wochenende wird es also langsam wieder losgehen.
Einmal in der Woche Intervalle, einen Tempodauerlauf sowie eine lange Einheit am Wochenende. Den Rest der Woche wird es wieder Lückenfüller geben. Langsame Kompensationsläufe. Entspannend sollen sie sein, wobei das langsame Laufen nie entspannend ist...