Mittwoch, Oktober 17, 2007

Baldeneysee Marathon Essen II

Eine kleine Nachlese zum Essen Marathon.

Geschlafen hatte ich ganz gut. Ca. 6,5 Stunden.
Ich hatte mit dem zu Bett gehen solange gewartet, bis ich wirklich richtig müde war (außerdem gab's noch was technisches zu frickeln, was mich erstens des Öfteren davon abhält, schlafen zu gehen und mich zweitens von Gedanken über den anstehenden Lauf ablenkt).

Morgens um 7:00 Uhr klingelte Thomas bei mir an der Tür, um vor dem Marathon mit mir zusammen zu frühstücken.
Ich war sehr ruhig, im Gegensatz zu meinen vorherigen Läufen, bei denen ich fast immer relativ nervös im Vorfeld war.
Es gab normale Brötchen, bei mir mit Marmelade. 2 Stück.
Und natürlich Kaffee. Schwarz.

Gepackt hatte ich am Vorabend schon. Vorsichtshalber 2 Shirts, ein Singlet und ein normales, sowie zwei Hosen. Ich war mir nicht sicher, welche Hose ich anziehen soll.
Außerdem für hinterher noch etwas zum wechseln.

Durch das Frühstück frisch gestärkt fuhren wir pünktlich um viertel vor Acht in Richtung Baldeneysee, wo wir um viertel nach Acht noch auf den Parkplatz direkt hinter dem Start kamen.
Da ja nun noch knapp zwei Stunden bis zum Start Zeit war, schlenderten wir erst mal gemütlich am Rande vom See zum Zielbereich, der sich am Regattaturm befindet. Es herrschte schon geschäftiges Treiben auf dem Weg dorthin und im Bereich selbst. Die letzten Nachmelder besorgten sich ihre Startunterlagen oder gaben ihr Gepäck am Aufbewahrungszelt ab.

Als wir so durch die Gegend schlenderten merkte ich, dass ich total vergessen hatte, mein Wasser einzupacken. Ich habe es mir angewöhnt, 20 Minuten vor dem Start noch mindestens einen halben Liter Wasser "reinzupressen". Sehr ärgerlich.
Thomas hatte nur Apfelschorle dabei, die ich nicht vor dem Start trinken mochte, da Schorle im Grunde nicht als besonders verträglich gilt und daher, so die Experten, lieber nach dem Lauf getrunken werden soll.
Also wurde die kleine Trinkflasche mit dem Logo des Hauptsponsors mit Kranenberger gefüllt.
So ging es dann.
Das eine oder andere bekannte Gesicht tauchte langsam auf. Viele unserer Bekannten haben wir allerdings erst nach dem Marathon gesehen.
Auch wenn der Lauf eher zu den kleineren Veranstaltungen in Deutschland gehört, kann man bei knapp 1600 Leuten schon mal den einen oder anderen übersehen.

Knapp eine Stunde vor dem Lauf liefen Tom und ich uns ein wenig warm. Nichts aufregendes, aber man muss ja nicht direkt nach dem Start mit einer Zerrung oder mit einem Faserriss ausfallen, nur weil man sich nicht wenigstens etwas warm gelaufen hat. Magnus vom ASV traf ich auch beim aufwärmen.

Halb Zehn, noch eine halbe Stunde bis zum Start.
Schnell den halben Liter Wasser getrunken und umgezogen.
Singlet und kurzer Tight. Es war 12 Grad Celsius und mir war eigentlich ziemlich kalt.
Es war aber davon auszugehen, dass es noch um einiges Wärmer werden würde.
Also Energie sparen wo man kann und so kalt wie möglich anziehen.
Übrigens wolkenfreier Himmel, beste Bedingungen also.
Wenn es nicht geklappt hätte: am Wetter hätte es nicht gelegen.

In Richtung Start trudelten auch so langsam die anderen Leutchen ein, mit denen ich mich schon im Vorfeld für die drei Stunden Gruppe verabredet hatte.
Zwei Arbeitskollegen traf ich noch, die allerdings beim 3:30 Feld mitlaufen wollten.
Ansonsten waren Frank, Christian und Axel am Start.
Thomas peilte 2:55h an, was mir entschieden zu schnell schien, da man dafür 4:10 im Schnitt laufen muss.
Ich wollte das Rennen defensiv angehen und die ersten 16 Km im 4:15er Schnitt laufen. Ab da wollte ich, wenn machbar, einen kleinen Gang zulegen und auf max. 4:10 pro Kilometer beschleunigen.

Startschuss.

Los gings. Aber erst mal gemütlich. Bloß nicht überpacen.
Der erste Km in 4:20. Super.
Man hatte zwar am Anfang das Gefühl, man steht. Aber es war alles richtig.
Schnell entstanden zwei 3h Gruppen. ??
Na sowas. Ich schätze mal so um die 50 Leute hatten sich vorgenommen, mit der 3 Stunden Brems- und Zuggruppe zu laufen. Sensationell.
Hinter den ersten beiden Brems- und Zugläufer, die für meinen Geschmack ein wenig zu schnell anliefen, sammelten sich ca. 30 Leute, während sich der Rest in die zweite Gruppe zurückfallen ließ.
Natürlich immer noch im angestrebten Tempo. Keine Sorge.
Es war auch mal ein Kilometer in 4:10 dabei. Das lässt sich leider nicht immer so richtig steuern.
Ich habe als Brems- und Zugläufer für 3:15 beim DU-Marathon im Jahre 2005 auch so meine Erfahrungen gesammelt.
Es lief also. Ich fühlte mich gut.
Die Beine waren allerdings schon mal besser in Form.
Die Puste war gut. Langsam und ruhig sowie relativ tief atmete ich. Das ist ein gutes Zeichen.
Da weiß ich aus dem Gefühl heraus, dass der Puls in grünen Bereich ist und ich in der Aeroben Zone laufe. Das ändert sich, wenn ich anfange, sehr schnell zu atmen.

Die Versorgung während des Marathons durch den Veranstalter war ebenfalls bestens.
Wie schon beim letzten Marathon trank ich nur Wasser, um dann am letzten Versorgungsstand vor dem Ziel noch eine Cola zu genießen.

So liefen wir bis Km 15 vor uns hin. Bestes Wetter, gute Gruppe. Alles Perfekt.
Meine Beine fühlten sich nach wie vor nicht besonders gut an, eher sehr schwerfällig.
Schnell fängt man im Kopf an darüber nachzudenken, ob das Training richtig war.
Hat man sich vielleicht müde trainiert?
Ach was, solche Gedanken muss man beiseite drängen.

Ab Km 16 nahm ich dann meine Pläne in Angriff.
Ich will es mal so nennen: es war was für den Arsch.
Vergebene Körner. Und zwar total.
Ich wollte also erstmal von meiner Gruppe auf die andere Gruppe aufschließen, ein wenig ausruhen und das Tempo dann weitergehen.
Ich lief also aus der Gruppe raus, Frank ging das Tempo mit, Christian blieb in der Gruppe. Axel war vom Start weg schon in der ersten Gruppe geblieben.
Die erste Demotivation erlangte ich nach einem Kilometer und einem Blick über die Schulter wo ich dann zu meinem Entsetzen feststellen musste, dass die Gruppe einfach hinter mit hinterher gelaufen war *LOL*.
So was... das hätte ich mir also direkt sparen können.
Ich lief noch 2 Km in dem Tempo (ca. 4:10) weiter, konnte mich auch ein wenig von der Gruppe absetzen, aber ehrlich gesagt eher wenig und die andere Gruppe rückte auch nicht wirklich ins nähere Blickfeld.
So beschloss ich dann, ein wenig frustriert, mich wieder in die Gruppe zurückfallen zu lassen.
Im nachhinein war das sicherlich auch die richtige Entscheidung gewesen. Frank im Gegensatz lief das Tempo weiter, was dazu führte, dass er die 3h leider nicht unterbieten konnte.

So lief es dann weiter.
Durchgang bei HM 1:29:11. Ganz schön klein, der Puffer.
Gerade mal 49 Sekunden. Das würde am Ende sehr eng werden. Das wusste ich.

So lief es dann. Ich musste doch ein wenig beißen.
Locker laufen geht anders. Die Beine waren nach wie vor schwer.
Das gute am Baldeneysee Marathon ist die größere erste Runde und die dann folgende wesentlich kleinere zweite Runde. Das ist gut für den Kopf.
Ist die große Runde erst mal geschafft, -hier gibt es für viele Läufer dann "Hop oder Top"-, hat man nur noch eine kleine Runde mit ca. 17 Km vor sich.
Ich muss gestehen, dass ich auch den einen oder anderen Gedanken daran verschwendete, nach der ersten Runde auszusteigen. Glücklicherweise verwarf ich diese Gedanken schnell wieder. Der zu durchlaufende Spalier von Zuschauern am Regattaturm motivierte ziemlich und so ging es dann wieder im gewohnten Tempo weiter in Richtung Werden.

Erstaunlicherweise lief ich die KM von 30 - 35 mit am schnellsten von allen 5 Km Abschnitten.
Ich denke, das hat mich am Ende davor bewahrt, die 3h Grenze mal wieder nicht zu unterschreiten.

Wie man weiß: der Marathon geht erst bei Km 35 los.
Genau ist es. Hier kommt die Wahrheit ans Licht.
Hop oder Top.
Eigentlich war soweit alles gut bei mir.
Wenn es nicht bei Km 38 auf einmal angefangen hätte, im hintern rechten Oberschenkel zu krampfen. Uh... sehr unangenehm.
Ich musste das Tempo rausnehmen und die Gruppe ziehen lassen.
Alsbald verschwanden sie aus meinem Blickfeld.
"Oh je, so ein Mist", dachte ich.
Ich versuchte mit aller Macht einen richtigen Krampf und einen dichten Muskel zu verhindern und gleichzeitig die Geschwindigkeit nicht allzu langsam werden zu lassen.
Einfacher gesagt als getan.
Zwei Kilometer hat es gedauert, bis ich wieder einigermaßen rund laufen konnte.
Das Polster war weggeschmolzen. Na gut, nicht ganz.
Ich hatte bei km 40 exakt 2:50 auf der Uhr.
Das sollte für die letzten 2,2 Km eigentlich reichen.

Hat es ja dann auch.
Die Zielgerade hat sich zwar ziemlich in die Länge gezogen und die Sekunden des Polsters schmolzen vor meinem geistigen Auge wie Schnee in der Sahara dahin. Egal.
Ich war drin. Im Ziel. *hehehe*
Von links hörte ich Tom's Stimme, der total erschöpft in der Ecke saß und gerade mal 20 Sekunden vor mir ins Ziel gekommen war, aber glücklich, noch unter 3h geblieben zu sein. Rechts stand Christian und erfreute sich seiner grandiosen Leistung (mit dem Zugläufer durchgelaufen).

Alles gut, alle Happy.
Ein paar Minuten nach meinem Einlauf war Magnus auf einmal auch da, -natürlich schon geduscht-, und ich gratulierte ihm zu seiner sensationellen Zeit von 2:26 (12. Beste Zeit dieses Jahr in Deutschland!!!), was er dann in gleicher Form auch für meine erreichte Zeit an mich zurückgab.
Meine gute Freundin Silke von Bayer Uerdingen, auch sie traf ich erst nach dem Zieleinlauf, hatte ebenfalls ihre bisherige Marathon Bestzeit mit einer 3:27h pulverisiert. Glückwunsch!

Eigentlich war es das schon. Mehr gibt es nicht zu schreiben, zumal ich auch schon wieder mehr geschrieben hab, als ich eigentlich wollte.

Unten angehängt noch die Km-Zwischenzeiten von mir.
Ich denke, das wird den einen oder anderen interessieren um sich selbst eine Taktik für einen Marathon zu erarbeiten (ähem... meine ist allerdings nicht aufgegangen).



Ein ganz ganz großer Dank geht an Frank Weigang vom Tusem Essen, der als Brems- und Zugläufer eine sensationelle Arbeit geleistet hat.
Allererste Sahne, zumal er zwei Wochen vorher noch in Berlin eine 2:44h gleaufen ist.
Sehr umsichtig und in erster Linie darauf bedacht, die Gruppe zusammen zu halten.
Danke!

Sonntag, Oktober 14, 2007

Baldeneysee-Marathon Essen

*YEAH*
Das rockt.
Ich hab's geschafft.
Und zwar mit einer Punktlandung: 2:59:40 in etwa.

Ich bin absolut Happy!

Später mehr, ich geh' jetzt einen trinken :)

*schalalala.... schalalala.... schalalalala*

Samstag, Oktober 13, 2007

So, geschafft. Die Vorbereitung ist abgeschlossen.
Jetzt muss ich morgen nur noch das Ziel erreichen :)
Aber das werde ich schon erreichen, ganz sicher.

Ihr werdet es erfahren.

Donnerstag, Oktober 11, 2007

Mittwoch:

Lockerer Dauerlauf mit 2x 1000m im MT.
Insgesamt ca. 14 Km.
Die zwei Intervalle waren natürlich wieder zu schnell, aber egal.
Der Greif'sche Plan hätte für Mittwoch eigentlich 5x 1000m im MT angesetzt.
Meine Polar Historie zeigte allerdings, dass ich vor dem Duisburg Marathon '07 nur einen lockeren Lauf mit ein paar Steigerungen gemacht hatte.
Und da diese Einheit vor dem Duisburg Marathon nicht schlecht war, kann es auch für diesen Marathon nicht schlecht gewesen sein :)

Dienstag, Oktober 09, 2007

Montag:
4x 2000m im Marathon Tempo.

Nach der Arbeit flux umgezogen und ab an die Regattabahn.
Nach 2 Kilometern Einlaufen ging es mit dem ersten Intervall los.
Bloß nicht zu schnell laufen.
Pustekuchen, der erste Kilometer war natürlich zu schnell, 4:01 min.
Also Tempo rausnehmen, der zweite Kilometer lief dann schon um einiges langsamer.
Insgesamt war es eine schöne Einheit.
Das Tempo sehr angenehm, was für den Marathon am Sonntag hoffen lässt.

1. 2000m, 8:14 min., HFavg = 166
2. 2000m, 8:19 min., HFavg = 164
3. 2000m, 8:14 min., HFavg = 163
4. 2000m, 8:15 min., HFavg = 163

Trabpause zwischen den Intervallen ziemlich genau 6 Minuten.
Lief doch gut, oder?

Sonntag: Nix gemacht
Samstag: Letzter langer Lauf

Heute morgen, pünktlich um 10:00 Uhr, bin zu meinem letzten langen Lauf aufgebrochen.
Durch den Duisburger Wald und jeweils einer Runde Regatta und einer Runde Wolfsee kam ich nach genau 28 Km wieder Zuhause an. Auch wenn Herr Greif eigentlich 35 Km ansetzt als letzten Langen, mir reichten die 28 Km völlig und mehr wollte ich auch von vornherein nicht
Tempo irgendwo zwischen 5:15 und 5:30 min./km, Puls sensationell niedrig unter 135 im Schnitt.
Das Feeling: Na ja. War schon mal besser.
Aber bei diesen langsamen Läufen habe ich ja immer so meine Problemchen.
War ja zum Glück der Letzte ;)
Donnerstag:
Nach dem Desaster von Gestern hat heute Andi angerufen und wollte mal wieder eine Runde laufen gehen.
Da sagt man ja nicht nein :)
Pünktlich um 19:15 Uhr liefen wir die 15 Km Runde am Wambachsee. Tempe ca. 5:15 min/km.

Unterwegs bekam ich die neuesten Geschichten vom Berlin Marathon und vom dem wohl ziemlich einmaligen Staffellauf in Amerika zu hören, bei der um die 4000 Staffeln mitgelaufen sind. Leider kann ich mich partout nicht mehr an den Namen des Laufes erinnern. Werde Andi noch mal danach fragen und es hier posten. Ich wollte mir das auch gerne noch mal im Internet anschauen.
Schien auf jeden Fall ziemlich abenteuerlich gewesen zu sein, was Andi dort mitgemacht hat.
Mittwoch:
Eigentlich hätten am letzten Montag 6x 1000 auf dem Programm gestanden.
Nach den Strapazen der letzten Woche entschloss ich mich dann aber kurzfristig, diese Einheit ersatzlos ausfallen zu lassen.
Ebenso nahm ich den Dienstag mit in die Regenerierungsphase auf um dann am Mittwoch frisch erholt zum Baldeneysee zu fahren um dort den letzten schnellen Tempodauerlauf zu machen.

Als ich dort gegen Mittag ankam, traf ich zu meinem Erstaunen auf Magnus vom ASV Duisburg, der wie aus dem Nichts gezaubert und urplötzlich auf dem Parkplatz stand, als ich meinen Schuhkarton dort abstellte.
In der einen Hand einen übergroßen Pokal, in der anderen ein Erfrischungsgetränk und eine Urkunde.
"Nanu?", denke ich und geh zu ihm rüber. "Was machst Du denn hier?", richte ich meine erstaunte Frage an ihn, und weiter: "war hier heute etwa ein Wettkampf??". "Ja", entgegnet er mir erfreut und ich gratuliere ihm zu seinem Erfolg beim Essener Seelauf.
Gesamt Erster beim Essener Seelauf kann sich ja nun auch wirklich sehen lassen :)
Der Gute will auch beim Baldeneysee-Marathon starten und ist augenscheinlich top in Form.
Ich drücke im die Daumen für sein Ziel unter 2:30 h laufen zu wollen. Dei Ergebnisse der bisherigen Saison sehen auf jeden Fall gut aus.

Hätt' ich das mit dem Seelauf doch nur gewusst, dann wäre ich doch auch eher aus den Puschen gekommen und schon früh morgens an den See gefahren.
Naja, egal. Nächstes Jahr kann man sich das auch noch mal vornehmen.
So musste ich meinen Lauf alleine in Angriff nehmen. Mittlerweile war es um 13:00 Uhr und die Temperatur hatte sich ein Richtung 18-19 grad eingependelt. Schwül war es zudem.
Also, ich mache es kurz, nach 3 Km im 4 Minuten Tempo war ich eigentlich schon weich. Ich pendelete mich bei 4:07 min./Km ein, musste aber den Lauf nach 12,5 Km abbrechen.
Der Grund dafür ist ziemlich banal aber nicht trivial: Ich musste dringendst zur Toilette :(
Ich hoffe nur, dass mir das während des Marathons nicht passiert. Bisher bin ich glücklicherweise von solchen Problemen verschont geblieben.
Über den Puls spreche ich lieber nicht. Astronomische Werte, sag ich nur....
Den Lauf kann ich getrost in die Schublade der misslungenen Läufe einsortieren.

Montag, Oktober 01, 2007

Hach, was war das doch wieder für ein erfolgreiches Wochenende!
Unser Frauen mit dem Adler auf der Brust sind zum zweiten Mal Fußballweltmeister geworden :)
Und dies ohne ein einziges Gegentor!
Hut ab, Fußballdeutschland verneigt sich vor der unglaublichen Leistung.

Haile ist auch gesund über den Zielstrich in Berlin gelaufen.
Und dabei hat er auch direkt noch den Weltrekord über die Marathondistanz um ca. 30 Sekunden verbessert.
Wurde ja auch Zeit.
Immerhin war das ja sein dritter? offizieller Marathon.
Alles andere als ein Weltrekord wäre ja schon einer Niederlage gleichgekommen, oder einem quasi Ausstieg aus dem Rennen ;)
Ne, mal ehrlich! Haile Gebreselassie ist doch der absolute Hammer, oder nicht?
Der läuft so unglaublich locker, das ist schon beängstigend.
Schade ist doch eigentlich nur, dass er nicht wirklich einen Gegner hat. Zumindest hat es den Anschein. Gestern stellte sich eigentlich nicht die Frage, wer in Berlin gewinnt, sondern in welcher Zeit Haile gewinnen wird.
Ich tippe mal folgendes: Wenn Haile ohne Verletzung weiter trainieren kann, wird er nächstes Jahr Olympisches Gold anpeilen und im Jahr drauf, also 2009, noch mal Weltmeister werden wollen (in Berlin).
Danach wird er sich dann in den wohlverdienten Läuferruhestand verabschieden.

Gestern während der Übertragung im Ersten auf einem Plakat gesehen: "Komm' Haile ins Ziel" :)))

Was gab es denn sonst noch so sportliches am Wochenende?
Muss ich die Straßenrad-WM in Stuttgart erwähnen? Soll ich schreiben, dass genau der, der die (zugegebener weise Schwachsinnige) "Ehrenerklärung" nicht unterschrieben hat, Weltmeister im Radfahren auf der Straße geworden ist? Bettini.
Ach, ich lasse mich besser nicht darüber aus.
Es wäre ja naiv zu glauben, dass es Profisport ohne Doping gibt. Aber was sich im Radsport abspielt, macht als Zuschauer einfach keine Freude mehr.

Auch ich war am Wochenende sportlich erfolgreich.
Samstag habe ich den letzten "Langen" mit Endbeschleunigung hinter mich gebracht.
33 Km habe ich geschafft.
Nun ja, als ich gerade loslaufen wollte, ist mir mein Schrittzähler von Polar leider auseinandergefallen.
Das ist insofern ärgerlich, da erstens der Schrittzähler neu um die 120 Euro kostet, ich zweitens am Samstag also keine Streckenmessung vornehmen konnte und ich drittens nun doch verstärkt drüber nachdenken muss, den neuen Garmin 305 zu kaufen (was Position eins dann leider im Preis um ein vielfaches übertrifft).
Um nicht den ganzen Weg drüber nachzudenken zu müssen, wie und wo ich nun am Besten lang laufe und wie viel Km ich nun schon hinter mich gebracht habe, entschloss ich mich auf die gute alte Regattabahn auszuweichen. Hieß also: 7 Runden á 4,7 Km. *LOL*
So was verrücktes. Das ist auch mit Musik nur schwer machbar.
Da ich am letzten Freitag von einem Bekannten ein paar Hörbücher ausgeliehen bekommen habe, entschloss ich mich zum ersten Mal beim laufen ein Hörbuch zu hören.
"Ich bin dann mal eben wech...". Die allgemeine Leseratte wird jetzt aufschreien und "Hape Kerkeling" rufen. Genauso ist es.
In Anlehnung an die Pilgerei über den Jacobspfad hin nach Santiago de Compostela, was ja ein wenig auch einem Marathontraining ähnelt, habe ich mich also mit HaPe in den Ohren auf den Weg gemacht.
Das eine oder andere Mal musste ich unterwegs doch ziemlich grinsen, was wahrscheinlich eine Menge Leute ziemlich irritiert hätte, hätten sie mich doch an der Regatta laufen sehen.
Da es aber zur Abwechselung mal wieder regnete, war ich so ziemlich alleine auf der Strecke.
Eingemummt mit Laufmütze und Regenjacke, deren Kapuze ebenfalls noch über die Mütze gezogen war (übrigens perfekt, um bei Regen zu laufen), lief ich also rund um die Regatta, wobei mich HaPe's Stimme mit seinen Erzählungen über die Erlebnisse und gesammelten Erkenntnisse auf seiner Pilgerreise so sehr versinken ließ, dass die ersten fast 20 Km ruckizucki um waren.
Kurz einen großen Schluck Wasser genommen und dann ging es auf die letzten drei Runden.
Zugegeben, auf der Letzten der drei Runden bin ich deutlich langsamer geworden, aber immerhin ist es im Großen und Ganzen recht gut gelaufen. Mit HaPe war es dann auch nicht mehr so einfach. Da fehlt doch eindeutig die Fähigkeit zum Multitasking.
Auf das Gerede von HaPe UND auf das schnelle Laufen konzentrieren? Ne, alles auf einmal ging dann doch nicht.
Irgendwie habe ich dann auch den Eingang zur letzten Runde gefunden, zuvor hatte es Kilometer lang interne Diskussionen mit meinem Schweinehund gegeben.
Der war der Meinung, dass das gelaufene eigentlich locker ausreichen müsste.
Irgendwie habe ich ihn einfach so lange abgelenkt, bis ich dann schon auf der letzten Runde war.
Kurz meinte er noch mal nach 2 Kilometern in der letzten Runde, jetzt könne man doch wieder umdrehen und zum Auto gehen, aber auch das schmetterte ich als nicht praktikabel ab.
Gut so.

Irgendwie bin ich ja doch ein wenig abgeschweift in meinen Ausführungen.
Jetzt reicht es aber auch für heute.
105 Km gesamt in der letzten Woche. Hoffentlich habe ich mich nicht übernommen in den letzten 6 Wochen.
Meinem Gefühl nach habe ich den Greif'schen CD noch nie so intensiv trainiert, wie diesmal.
Die ab Mittwoch beginnende Regenerierungsphase wird nahezu richtig herbei gesehnt.
Das wird schon.